Auf den zweiten Blick verfügt das märchenhafte Traditionshotel tatsächlich über zahlreiche moderne Elemente wie beispielsweise den eindrücklichen Spa-Bereich mit komfortablen Liegen, Swimmingpool, Whirlpools, Steampots … Kurz: 4000 Quadratmeter purer Luxus! Ein weiterer Ort, wo der moderne Zeitgeist spürbar wird, ist das Lifestyle-Restaurant Blooms. In der Outdoorküche werden vegane und vegetarische Gerichte serviert, mitten im Kräuter- und Gemüsegarten. Die Gäste sitzen an elegant gedeckten Holztischen, die von schattenspendenden Segeltüchern überspannt sind.

Wahrscheinlich ist es dieser gelungene Mix von Tradition und Innovation, von kunstvollen Details und mondänen Momenten, der in den letzten 125 Jahren ein so durchmischtes Publikum verzaubert hat. Ob Diane Kruger, Karl Lagerfeld, King Charles oder The Rolling Stones … die Gästeliste des Dolder-Hotels liest sich wie ein Auszug aus einem Time Magazine mit dem Titel «The 100 most influential people of all times».

Doch werfen wir einen Blick hinter den Vorhang. Wer steckt hinter dieser glanzvollen Geschichte?

Markus Granelli ist einer der Menschen, die über eine unübersehbare Präsenz verfügen. Keine versnobte oder hochnäsige – wie man es sich beim Direktor eines luxuriösen Hotels durchaus vorstellen könnte -, sondern eine freundliche, einladende Aura umgibt ihn. Mit seinen Mitarbeitern geht er fast schon väterlich um und man versteht nun auch, weshalb die Angestellten einem überall mit einem aufrichtigen, ungezwungenen Lächeln begegnen: Markus Granelli setzt bei seinem Führungsstil auf Respekt und Wertschätzung. Man könnte das als Floskel abtun, wäre da nicht diese familiäre und warmherzige Atmosphäre, die man beim Team herausspürt.

Doch nicht nur intern spricht The Dolder Grand die Sprache des Erfolgs: Das Fünf-Sterne-Hotel wurde von GaultMillau bereits zum Hotel des Jahres 2024 gekürt. Überraschend kommt das jedoch nicht, wartet das Traditionshaus doch mit zahlreichen kulinarischen Höhepunkten auf. Der Gast kann aus insgesamt fünf Restaurants wählen: Ob Fine Dining oder lieber schlicht und urban, vegetarisch oder libanesisch … da schlagen die Gourmet-Herzen höher. Ausserdem befindet sich auf der Hotelanlage das wohl kleinste Restaurant Zürichs: Ganz nach dem japanischen Prinzip «Omakase», was auf Deutsch so viel bedeutet wie «Ich überlasse es Ihnen», lässt sich der Gast vom Küchenchef Atsushi Hiraoka überraschen, welche japanischen Köstlichkeiten auf den Teller kommen. Man stellt fest: Das Dolder Grand geht den allseits bekannten Schritt weiter, verlässt die Sphären des «klassischen» Luxushotels und verwöhnt die Gäste mit viel Unerwartetem und Noch-nie-Gesehenem.

Neugierig geworden? Wir auch. Deshalb haben wir den Hoteldirektor Markus Granelli zum Gespräch getroffen und mit ihm darüber sinniert, was das Dolder-Hotel so einzigartig macht. Spoiler: So einiges …

Anlässlich seines 125-jährigen Jubiläums hat The Dolder Grand eine Partnerschaft mit dem Modelabel «windsor.» gestartet, mit dem nun eine eigene Kollektion unter dem Motto «Relaxed Tailored Luxury» kreiert wurde. Eine Zusammenarbeit, die erstaunt … im positiven Sinne. Welche unerwarteten Geniestreiche dürfen wir noch von Ihnen erwarten?

Es ist eine sehr gelungene Kooperation, mit der wir unseren Brand erfolgreich nach aussen getragen haben. Die Kollektion ist in zahlreichen von grossen Modehäusern zu sehen, wie beispielsweise Maison Gassmann, Breuninger sowie zahlreiche Adressen in Deutschland. Mit unseren Kampagnen möchten wir aus den altbekannten Gewässern hinaussteuern, auf zu neuen Ufern. Auf diese Weise wecken wir die Neugier unserer Gäste. Wie beispielsweise auch bei unserem Event mit zahlreichen Spitzenköchen, The Epicure, der zwar alljährlich ansteht, aber immer wieder ein bisschen anders daherkommt. Bei uns darf man das Unerwartete erwarten.

Klingt verheissungsvoll … Ist der Event öffentlich zugänglich oder nur für geladene Gäste?

Jeder ist bei uns willkommen, auch in Turnschuhen und Jeans. Wir wollen nahbar sein, denn trotz unserer internationalen Klientel sind wir ein Zürcher Hotel, das sich über die lokalen Gäste immer freut. Es soll also ja keine Schwelle davon abhalten, uns einen Besuch abzustatten.

Obwohl das neue Jahr noch jung ist, wurde The Dolder Grand von GaultMillau bereits zum Hotel 2024 gewählt. Als ehemaliger Food & Beverage Manager des Hotels muss Sie das besonders ehren … Wie viel haben Sie dazu beigetragen?

Ganz ehrlich: nicht viel. An diesem Erfolg ist das gesamte Team beteiligt. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, indem ich eine Unternehmenskultur geschaffen habe, dank der man sich wertgeschätzt fühlt. Jeder darf sich mit seinem Know-how einbringen. Wenn man so einen Umgang miteinander hat, sind schlussendlich auch die Gäste zufrieden, was zu einem guten Umsatz führt. Dies wiederum schafft Möglichkeitsräume, um neue Konzepte und spannende Projekte umzusetzen. Wir haben innerhalb von zwei Jahren drei neue Restaurants eröffnet. Jetzt sind es insgesamt fünf an der Zahl. Wir verfügen über einen wunderschönen Spa-Bereich, der sich über 4000 Quadratmeter erstreckt, und wir haben fantastische Kunst im Haus. Ich denke, all diese Punkte zusammen haben schlussendlich zu dieser Auszeichnung geführt.

Bleiben wir bei der Unternehmenskultur. Wie kreiert man so ein positives Miteinander?

Leidenschaft. Verantwortung. Wertschätzung. Diese drei Werte leben wir. Jeder Mitarbeiter ist ein Gastgeber. Und ganz wichtig: Ich darf diese Werte nicht nur predigen, ich muss sie vorleben. Ich bin ganz weit weg vom Hoteldirektor, der alles weiss – ich sehe mich eher als Coach. Meine Aufgabe ist es, den Angestellten die Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die besten Mitarbeiter in ihrem entsprechenden Bereich zu platzieren und zu schauen, dass diese gut zusammenspielen. Ich glaube auch nicht an streng hierarchische Strukturen, sondern setze auf die Karte Kompetenz. Wenn jemand über Wissen in einem bestimmten Bereich verfügt, soll er sich beteiligen und eine Stimme haben. Meetings verlaufen deshalb bei uns sehr demokratisch. Ich bin nicht
der Decision Maker.

Das klingt sehr bescheiden… vor allem wenn man einen Blick auf Ihre Karriere wirft. Sie haben ja international in weltbekannten Hotels Führungspositionen bekleidet, wie beispielsweise in Singapur. Was kann die Schweizer Hotellerie von derjenigen des asiatischen Stadtstaates lernen? Oder ist es umgekehrt?

Singapur ist von der Dienstleistung her top, aber auch Häuser in London und New York machen das hervorragend. Letztendlich kann man von vielen Hotels weltweit etwas lernen und das Erlebte in seinen unsichtbaren Rucksack der Erfahrungen packen. Wir besuchen regelmässig andere Häuser und Restaurants, um neue Inspiration und Ideen zu sammeln.

Das Dolder Grand Hotel erstreckt sich mit seiner Anlage insgesamt über 40’000 Quadratmeter. Welches ist Ihr Lieblingsort?

Da brauch ich nicht zu überlegen: Blooms. Das vegetarische und vegane Lifestyle-Restaurant, das wir letztes Jahr eröffnet haben, lässt Ferienstimmung aufkommen; als sässe man in einem mallorquinischen Garten. Die Köche holen sich das Gemüse und die Kräuter gleich aus dem Garten, der rund um die inselähnlichen Sitzplätze angelegt ist. Das vorbeifahrende Dolderbähnli verleiht dem Ganzen einen nostalgischen Touch. Es gibt ja sogar eine Spotify-Liste, die dem Restaurant Blooms gewidmet ist …

Genau, wir haben für alle Bereiche und für jedes Restaurant passende Musik. Der Gast kann diese nach seinem Aufenthalt zu Hause auf Spotify anhören und genüsslich in seinen Erinnerungen schwelgen.

Und wenn Sie nun dem Hotel ein Musikstück widmen müssten, welches wäre das?

Simply the Best (lacht laut). Kleiner Scherz am Rande, wir sind wirklich alles andere als arrogant. Es ist schwierig, einem solch facettenreichen Hotel ein einziges Lied zu widmen. Auf der einen Seite haben wir unser libanesisches Restaurant «Oriental Hideaway», auf der anderen einen wunderbar edlen Spa-und Wellness-Bereich. Die Ambiance in diesen verschiedenen Räumlichkeiten kann man unmöglich auf einen musikalischen Nenner bringen.

Na gut. Dann ein Lied, das Sie persönlich beschreibt.

Bei unseren Mitarbeiteranlässen kommen jeweils meine schwedischen Wurzeln zum Vorschein. Sie ahnen es bereits: ABBA ist Pflichtprogramm!

Ihre Prognose ist gefragt: Wie wird sich The Dolder Grand bis zu seinem 150. Geburtstag, also in einem Vierteljahrhundert, weiterentwickeln?

Wir haben drei strategische Handlungsfelder. Das erste ist die Sustainability. Dieses Wort ist derzeit in aller Munde, aber ich will beweisen, dass die in allen Bereichen gelebte Nachhaltigkeit wirklich möglich ist – auch in einem Fünf-Sterne-Hotel. Das nächste Stichwort ist die Digitalisierung. Wir wollen den Gäste-Flow digitalisieren. Will heissen: weniger Aufwand für unsere Mitarbeiter, damit sie mehr Zeit mit unseren Gästen verbringen können. Vielleicht kann man die Tür zum Hotelzimmer schon bald mit dem Smartphone öffnen – ohne Checkin oder sonstigen Admin-Kram. Das dritte Handlungsfeld lautet Value Creation … und da kommt meine kreative Ader zum Zug. Wir wollen dem Gast Erlebnisse bieten: mit Wellness, Sportmöglichkeiten, Architektur, Kunst und Kulinarik. Ein kleiner Sneak Peak: Wir werden bald einen sogenannten Kitchen Table in der Küche unseres Starkochs Heiko Nieder einbauen. Die Gäste können so einem Koch der Extraklasse – er hat 19 GaultMillau-Punkte und 2 Michelin-Sterne – bei der Arbeit zuschauen. Die zubereiteten Gaumenfreuden werden gleich am Kitchen Table verspeist. Sie sehen: Bei uns gibts Entertainment pur!

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