Das Kunsthaus widmet Niki de Saint Phalle (1930–2002) eine umfassende Retrospektive, die das breite Spektrum ihres kreativen Schaffens anhand von 100 Arbeiten anschaulich präsentiert: Einerseits erlauben Assemblagen und Malereien, Theaterarchitekturen und Zeichnungen, aber auch Filme und Skulpturen einen tiefen Einblick in die tragisch-faszinierende Biografie. Andererseits offenbart sich ein Aktionismus, der durch klimapolitische und feministische Themen noch heute grosse Aktualität besitzt.
Es ist das Licht, das hier im Zentrum steht. Licht als raumveränderndes Element, das erweitert und begrenzt. Das neue Räume schafft und alte verwandelt. Sensibel geformtes Licht. Wohltuendes. Raumergreifendes, witziges. Es ist aber auch das Licht, das auf etwas hinweist. Das jenes bewusst im Dunkeln lässt, verschattet und verborgen hält und dieses hervorhebt, ans Licht bringt, zu Tage fördert sozusagen. Alles Lebendige braucht Licht. Ohne Licht gedeiht nichts. Und doch ist Licht nicht gleich Licht. Es kann warm sein, schmeichelnd, umhüllend. Aber auch präzise, punktgenau, zweckgerichtet. Es kann humorvoll durch Ritzen fallen oder auch ganze Landschaften nahezu fotorealistisch beleuchten. Es kann beleben, stimulieren oder Ruhe schaffen.
Sie steht inmitten eines kunterbunten Mixes aus edlen Gläsern, modernen Einrichtungsgegenständen, Lederwaren der Eigenmarke FROHSINN und sogenannten «Real-touch-Blumen». Bei letzteren handelt es sich um täuschend echte Blumen. Schon oft hat sie Kunden beobachtet, die mehrere Minuten um die bunten Sträusse herumkreisten und rätselten, ob sie da nun eine echte Pfingstrose vor sich haben oder eben doch nicht. Die Besitzerin des Concept Stores FROHSINN, Claudia Silberschmidt, klärt die Kunden dann jeweils auf.
Sie ist es übrigens auch, die sie in London entdeckte. Auf einem Antiquitätenmarkt inmitten von verschollenen Schätzen hat die Ladenbesitzerin genau sie ausgesucht: die weisse Schale mit den verschnörkelten Linien auf der Aussenseite.
Freitag. 15 Uhr. Die Autobahnen und grossen, spinnenförmigen Zubringer sind bereits hoffnungslos verstopft. Am Freitag – das scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein – machen viele in Zürich und in der Agglo bereits zu früher Nachmittagsstunde den Laden dicht. Ich habe mich entschieden, meinen Ankunftsort auf Nebenstrassen zu erreichen. Glück gehabt, ohne «Verstopfung» durchgekommen. Mein Navi signalisiert eine verbleibende Wegstrecke von 200 Metern. Ziel: Widenbüelstrasse 5b in Unterengstringen. Klingt ja nicht gleich nach Fifth Avenue, New York. Ich biege nach links ab in ein unscheinbares Seitensträsschen im Westentaschenformat. Et voilà: Rundum Beschaulichkeit pur. Fachwerkhäuser wie aus einer Gegenwelt zur amerikanischen Giga-Metropole. Spielende Kinder. Umsorgende Mütter. Bellende Hunde. Eine neugierige Katze und eine ältere Dame, die gleich wieder hinter dem Vorhang verschwindet. Das ist alles. Eine Szene wie sie sich in der urbanen Agglomeration weit weg vom hektischen Stadtleben täglich wiederholen kann.
Wenn Corona ein Bild wäre, dann eines aus der Serie «Grief» des niederländischen Fotografen Erwin Olaf. Wir hingen dem Gedanken nach, ob es manchmal einfacher ist, einem Lebensweg zu folgen, für den man seine eigene Realität konstruiert. Genau das haben wir gemacht und wollten von Erwin Olaf wissen, wie unsere Welt post Corona aussehen wird. Wir haben ihn zu einem Gespräch getroffen und haben dabei eine wahrhaftige Trouvaille gemacht: gefunden in den vielschichtigen Gesichtern seiner Fotografie, die uns beim Betrachten immer wieder die Bodenhaftung verlieren lassen.
Jean Tinguely ist kein Künstler, den man zufällig in der Wühlkiste entdeckt. Dafür ist seine Kunst zu sperrig, kantig, rostig, massig; einfach zu eigenständig und unaustauschbar. Man kommt an ihr nicht einfach spurlos vorbei. Jetzt kann man Tinguely in der Atelier Bar begegnen. Seine Kunst grüsst unmissverständlich von der Decke.
Vom 5. April bis zum 30. Juni 2019 widmet sich das Kunsthaus Zürich einem weltbewegenden Ereignis – der Mondlandung. Die Ausstellung ist ein Streifzug durch die Geschichte künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Mond. Ausgehend von der Romantik liegt ihr Schwerpunkt in der Kunst der Gegenwart.
So sieht es also aus das Paradies von Elias Canetti: Türme in Vielzahl recken sich, vor allem Kirchentürme schlanke, spitzige, rundkopfige über dem Fluss und lenken das Auge weiter zum See, der mal blau, mal wintergrau, mal ganz im Nebel verschwunden den Blick festhakt an der Alpenkette hoch darüber und weiterwandert zu den Hügelketten, sanften, rechts und links, die der Stadt Länge verschaffen, ein Ausrecken von den Strassen mit den quietschenden blau-weissen Strassenbahnen vorbei am malerischen Häusergewirr beidseits vom Fluss und mit steilen Zahnradbahnen hinauf zu manchem verschwiegenen oder übersonnten Wegelein im Wald bis hin zu schattenreichen Ruhestätten der von der Welt gestrandeten Berühmtheiten mit Namen, die sich lesen wie die Buchrücken aus einer erlesenen Bibliothek, wohin auch er heimkehrte, der lang Gewanderte, weil er Heimat fand, wo er Heimat finden wollte in Turicum, Turitg, Zurigo oder einfach: Züri.
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