SCHLAF GUT: MIT MAX RICHTERS ACHT-STUNDEN-KOMPOSITION «SLEEP» …ODER IN EINEM BETT VON ESPACES
Lange war der Wenig-Schlaf für aufgeweckte, zielfokussierte Manager ein schlagkräftiges Beweismittel für ihre enorme Schaffenskraft. Den Acht-Stunden-Schlaf überliessen die Fastfood-Sleeper den Träumern, den Bohemians, also jenen Menschen, denen ihrer Meinung nach auch im täglichen Leben die Ellbogen fehlen. Jetzt diese Kehrtwende: Auch die Erfolgreichen bleiben länger liegen. Sie feiern die Wiederentdeckung der Ruhe und Erholung. Ob ihnen die Inszenierung «Sleep» des deutsch-britischen Komponisten Max Richter zu Ohren gekommen ist? Gut möglich. In der Berliner Uraufführung liessen sich 400 Konzertbesucher von seiner Musik in den Schlaf wiegen – für ganze acht Stunden. Im Bericht von Ivo Ligeti, Journalist von WeltN24, ist dazu Folgendes nachzulesen: «Das Konzert beginnt und endet wie jedes andere auch: Menschen erheben sich, streicheln ihre Smartphones und schiessen Fotos, als wäre nichts gewesen. Doch etwas war gewesen. Komponist Max Richter hat das ambitionierteste Konzert seiner ohnehin sehr ambitionierten Karriere gespielt.»
Roland Schärli des Zürcher Einrichtungshauses «espaces» bietet für den tiefen, gesunden und erholsamen Schlaf weder die Musik von Max Richter noch die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse von David Eagleman. Er baut allein auf seine jahrelange Erfahrung mit Betten der absoluten Premium-Klasse. Als ausgewiesener Innenarchitekt weiss er aber auch, wie wichtig die ganze Entourage rund ums Bett ist, damit man wirklich gut schlafen kann. Seine Innenraumkonzepte folgen darum einem Prinzip, das sich mit der Psychophysis jener Menschen beschäftigt, die künftig in den von ihm gestalteten Räumen leben werden.
Zurück zu den Ligeti-Betrachtungen zu Max Richters «Sleep»: «Das Beeindruckende seiner Musik ist, dass sie tatsächlich genau so funktioniert, wie ihr Schöpfer es vorgesehen hat. Ein paar sanfte, hallende Pianoakkorde, die im Laufe der Nacht immer wieder an der Oberfläche des Hörbaren auftauchen, bilden die Basis, die Startrampe für den Schlaf.
Richters Begleitmusiker, fünf Streicher und eine Sängerin, setzen erst spät ein. Sie übernehmen aber kurz vor zwei Uhr das Kommando und stossen den Zuhörer zur rechten Zeit in die nächste Schlafphase, von Traum zu Traum.»
Vorwärts zu Roland Schärli: Seine tägliche Startrampe sind die Qualität und der Service. Seine innenarchitektonischen Konzepte lassen es erahnen: Sie sind wohl kaum geeignet für die Multiplex Kinogeneration, bei welcher der «schnelle Schnitt» noch immer das Mass aller Dinge ist, wo dem Auge und der Seele kaum eine Verschnaufpause gegönnt wird. Anders bei Roland Schärli, er engagiert sich in inspirierender Manier für Ruhe und Erholung. Und das hellwach.